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Unterstützung nötig

Ukraine-Krieg: Wie kann Solidarität funktionieren?

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

Solidarität kennt im Moment nur zwei Farben: Blau und Gelb, die Farben der Ukraine. Das klappt aber nur, wenn auch wir zusammenstehen, sagt unser Chefredakteur Andreas.

Zwischenton bei Hit Radio FFH: Solidarität mit der Ukraine

Blau-Gelbes Farbenmeer: Bauwerke und Denkmäler in blau-gelb angestrahlt, blau-gelbe Flaggen überall, sogar Menschen in blau-gelb gekleidet: blaue Jacke, gelber Schal. Blau-Gelber Protest als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

Zehntausende gehen auf die Straßen und fordern: Stoppt den Krieg. Das sind beeindruckende Bilder.

Solidarität mit der Ukraine - Kundgebung in Frankfurt
Andreas Fauth
Blau-Gelbe Farben: Kundgebung vor der Alten Oper in Frankfurt

Arme Menschen finanziell entlasten

Noch versammeln sie sich also gemeinsam hinter der Blau-Gelben ukrainischen Flagge: Blau wie der Himmel und Gelb wie das Kornfeld. Diese Symbolik zeigt schon das Dilemma: Wenn in der Kornkammer Europas Krieg ist, steigen unweigerlich die Preise, zum Beispiel für den Weizen.

Aber auch Gas, Strom, Heizung werden exorbitant teuer – die Sanktionen gegen Russland werden nur Bestand haben, wenn wir arme Menschen finanziell entlasten.

Solidarität mit der Ukraine heißt Solidarität mit den Schwachen.

Da hilft auch kein Streit an der Zapfsäule, ob nun die Preise für Diesel und Benzin durch staatliche Maßnahmen gesenkt werden, ob nun endlich ein Tempolimit fällig ist oder die Menschen ganz aufs Auto verzichten sollen.

Eine ideologiegetriebene Diskussion an der Zapfsäule nützt niemandem: Nicht den Menschen in der Ukraine und auch nicht jenen, die aufs Auto angewiesen sind. Solidarität mit der Ukraine heißt Solidarität mit den Schwachen hier zu Lande - auch finanziell.

Zwischenton bei Hit Radio FFH

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Keine Geflüchteten zweiter Klasse

Das gilt auch für die mehr als 160.000 Menschen, die bislang aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind: Wir sehen ein beeindruckendes Engagement in Kommunen und Kirchengemeinden. Viele spenden Geld, viele packen Pakete, viele zeigen gelebte Solidarität mit den Geflüchteten. Das ist wichtig – dabei dürfen wir aber auch die vielen nicht vergessen, die aus anderen Teilen der Erde zu uns geflohen sind, es gibt keine Geflüchteten zweiter Klasse.

Solidarisch mit den Menschen in der Ukraine sind wir nur, wenn wir auch hier im Land solidarisch sind – mit allen Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Wir müssen alle mitnehmen, auch jene, die sich die Sanktionen gegen Russland nicht leisten können. Nur so lassen sich die Sanktionen durchhalten.

Natürlich gibt es unterschiedliche politische Positionen, wie wir mit dem Ukraine-Krieg und seinen Folgen für uns umgehen: Das ist gelebte Demokratie. Jetzt aber ist Solidarität gefragt: mit den Menschen in der Ukraine und hier bei uns.

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