Es kann doch nur besser werden – wir alle setzen große Hoffnungen ins neue Jahr: Endlich wieder Menschen treffen, ins Restaurant gehen, Kino, Kultur, Bundesliga. Aber wird es so kommen? Seid barmherzig mit euren Mitmenschen und gnädig mit dem neuen Jahr.
Die Deutschen blicken skeptisch ins neue Jahr, das hat jüngst eine der vielen Umfragen gezeigt. Das geflügelte Wort dieser Tage „Es kann doch nur besser werden“ bleibt wohl Worthülse. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov bescheinigt den Deutschen wenig Optimismus: Nur jeder Fünfte glaubt zum Beispiel, dass vor Ende des Jahres wieder Bundesliga-Spiele vor vollen Rängen möglich sind.
Mehrere Wahlen erwarten uns in Hessen und Rheinland-Pfalz, zuletzt im Herbst die Bundestagswahl. Kanzlerin Merkel wird abtreten, eine ganze Generation ist mit ihr groß geworden, sie wird sich zum ersten Mal an ein neues Gesicht gewöhnen müssen. Aus der präsidialen „Mutti Merkel“ ist eine strenge Corona-Kanzlerin geworden: Vor der Pandemie hätten ihr das viele gar nicht zugetraut. Seid barmherzig mit Merkel, sie hat es nur gut gemeint.
Unsere Demokratie hat gelitten.
So blicke ich besorgt auf die Wahlen im kommenden Jahr, denn unsere Demokratie hat gelitten: Vermeintliche quer denkende Menschen gehen auf die Straße, sie protestieren gegen die Corona-Politik und hinter ihnen sammelt sich eine gefährliche Mischung aus Reichsbürgern, rechte Gesinnung, Trittbrettfahren und Familien. Wenn die Bazooka von Finanzminister Scholz irgendwann nicht mehr wirkt und die Arbeitslosenzahlen möglicherweise steigen, könnte ein Wumms folgen, der mit den Wahlen bei vielen von uns für einen dicken Kopf sorgen dürfte.
Wird 2021 wirklich alles besser?