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Blog Adventfaster

Versuchungen in der Fastenzeit

Auch süße Getränke sind für den Adventfaster tabu!
Sebastian Jakobi
Auch süße Getränke sind für den Adventfaster tabu!

Wenn schon Süßes fasten, dann doch alles, wo Zucker drin ist, oder? Also auch Getränke! Wer hat nicht ganz aufgepasst? Unser Adventfaster Sebastian.

Ich habe gesündigt! Okay, nicht viel. Aber genug, um es zu erzählen. Es begab sich am dritten Advent, als meine Frau und ich einen Freund auf einen vor-der-Haustür-Kaffee trafen. Dabei musste dann unbedingt der Rest Glühwein vernichtet werden. Ein Rest, der sieben Euro (!) pro Flasche gekostet hat.

Das hat mich dazu verleitet, EINEN Schluck davon zu probieren. Und das, obwohl Glühwein NATÜRLICH auch Sperrzone dieses Jahr ist. Wenn schon Fasten, dann richtig - außer in diesem einen Schlückchen-Fall.

Fasten fällt leichter, als erwartet

Sonst läuft's mit dem Fasten nämlich ganz gut. Die schon mal erwähnten Dattel-Kugeln (Rezept unten⬇) sind längst alle, leider. Bedeutet für mich bei plötzlichem Zucker-Mangel: Obst schnippeln, Müsli machen, egal zu welcher Uhrzeit. Hurra!

Rezept für Dattelkugeln
Sebastian Jakobi
Rezept für Dattelkugeln

Fasten während der Weihnachtsfeier

Doch wie läuft es bei der jährlichen Weihnachtsfeier? Der Geschenkebeutel für die Feier war gut gepackt: Das Päckchen Pralinen und der dicke Lebkuchen bleiben von mir natürlich unangetastet. Aber als ich feierlich den gekühlten Piccolo ansetze (stilecht aus der Flasche), weist mich Kollegin Verena darauf hin, dass der ja auch „ganz schön viel Zucker“ enthalte.

Weißte was? Steht 1. nicht drauf und ist mir 2. egal. Man gönnt sich ja sonst nix! Gilt in diesem Fall ausnahmsweise.

Keine Gewichtsabnahme durchs Fasten

Aber gestern dann die vollkommene Ernüchterung beim Step auf die Waage: Ich habe kein Gramm abgenommen. Hmpf! Okay, vermutlich wäre die Lage schlimmer, wenn ich Süßes gegessen hätte.

Von heute an gerechnet, faste ich noch sieben Tage Süßes. Zeit für ein Kurz-vor-Ende-Fazit, denke ich. 

Bewussterer Advent durchs Fasten?

Habe ich die Adventszeit durch das Fasten „bewusster“ erlebt? Ehrlich gesagt, eher nicht. Mein anfänglicher Plan, „immer, wenn ich was Süßes essen will, denke ich stattdessen mal ein bisschen über Weihnachten und den Sinn dahinter nach“, wurde relativ schnell ersetzt durch „immer wenn ich was Süßes essen will, ÄRGER ICH MICH UND SUCHE MIR EINEN MINDERWERTIGEN ERSATZ“.

Wir dürfen Süßigkeiten genießen

Was aber in meinem Kopf durchaus mehrfach gezündet hat, ist die Tatsache, in welchem Überfluss wir leben. Auch und sogar in Zeiten einer weltweiten Corona-Pandemie, können wir uns mit Überflüssigem (=Süßigkeiten) quasi zuschütten.

Keine Angst, das wird jetzt keine Moralpredigt. Mich hat die Situation nur an einen Vers aus dem 23. Psalm erinnert, den ich hier frei abändere: „Du bereitest vor mir einen Tisch voller Süßigkeiten im Angesicht von Corona und schenkst mir voll ein.“ Das bedeutet für mich: Das, WAS wir haben, dürfen wir auch genießen. Und brauchen uns NICHT dauernd ein schlechtes Gewissen machen, von wegen, wie viel wir doch wieder gegessen haben oder wie schlecht es anderen Menschen geht oder pipapo. 

ES SEI DENN, man fastet Süßes. Aber das ist ja MEIN Problem. Aber nur noch sieben Tage 😀.