Serie Mutmacher

Als Helfer im Flutgebiet

Mutmacher Benjamin Albrecht vom DRK
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Für die Menschen da sein - deswegen fahren Menschen aus ganz Deutschland zu den Flutopfern und packen kräftig an.

„Ich mache das aus Liebe zum Menschen“, sagt Benjamin Albrecht. Benjamin ist mit voller Überzeugung beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Direkt nach der Flutkatastrophe war er in Altenahr, Ahrweiler und Schuld und hat ehrenamtlich vor Ort geholfen.

Damit ist Benjamin aus Diez an der Lahn nur einer von zahlreichen Helfer:innen in der Krisenregion. Auch die Ökumenische Jugendkirche Selters ist nach Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gefahren.

Wenn Sachspenden nicht helfen können, weil noch Chaos herrscht

Henny Schneider ist FSJ-lerin im Evangelischen Dekanat Westerwald und sagt: „wir haben überlegt, was wir über Geldspenden hinaus, machen können“. Vor Ort war ein Team aus fünf Kirchenmitgliedern bei den Aufräumarbeiten. Unter ihnen auch Marco Herrlich.

„Wir sind ja hier im Westerwald nur eine gute Stunde entfernt, also aus der direkten Nachbarschaft“, sagt er. Die Solidarität mit den Flutopfern und die Hilfsbereitschaft sei enorm.

Gruppenfoto
Evangelische Kirche Dekanat Westerwald
Von links: Marco Herrlich, Stefan Ley, Henny Schneider, Helen und Bernd Müller

Ganze Familiengeschichten landen auf dem Müll

Vor Ort hat die Gruppe ein Haus ausgeräumt, deren Eigentümer „schon ältere Leute“ sind. Gemeinsam mit Verwandten haben sie den Keller entrümpelt. Was in den Räumen stand, war völlig unbrauchbar geworden und ist auf dem Müll gelandet: Flaschen, Regale, eine Modelleisenbahn-Sammlung, Koffer, Weihnachtsdekoration, altes Spielzeug und Videokassetten.

Helfer:innen setzen sich gesundheitlichen Gefahren aus

Vor Ort den Flutopfern helfen

Bitte fahr nicht einfach auf eigene Faust in die betroffenen Gebiete. Es werden helfende Hände gebraucht, aber inzwischen ist die Hilfe organisiert. Wende dich an die betroffenen Kommunen und Kreise über die Websites oder Social-Media.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz informiert über die Hochwasser-Lage und Möglichkeiten zu helfen.

 

„Vor dem Haus gab das einen riesigen Müllberg“, erzählt Marco. Dabei waren Schlamm und brackiges Wasser immer wieder im Weg. „Da waren Stoffbahnen, die lagen zwei Wochen im Schlamm, so dass sie unglaublich schwer zu tragen waren“, sagt Henny.

Dabei waren die beiden über die Masken ziemlich froh: „Der Schlamm hat derart ekelerregend gestunken“, erinnert sich Marko. Er hat bei manchen Helfer:innen Ausschlag von dem Matsch beobachtet. Von den Überschwemmungen sind unter anderem auch die Kanalisation betroffen. Auch andere Flüssigkeiten, die sonst Sondermüll wären, haben sich mit dem Wasser gemischt. Der Schlamm kann gesundheitsschädlich sein.

Bilder, wie nach dem Krieg

Henny und Marko haben sich während ihres Hilfseinsatzes mit ölfesten Handschuhen und Gummistiefeln geschützt. Aber „die Kleidung von dem Tag mussten wir wegwerfen“, sagt Henny.

Die Eindrücke sind prägend. Solche Szenen erscheinen vor Hennys innerem Auge, wenn jemand „nach dem Krieg“ sagt. Sie ist entsetzt, „wie viel Kraft das Wasser hat: Autos stehen kreuz und quer, Dächer wurden von Autos abgerissen, Scheiben von Ladenlokalen liegen herum, von den Straßen wurde die Asphaltdecke weggerissen.“

Aufräumarbeiten in Flutgebieten noch lange nicht abgeschlossen

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Marco vermutet, dass die Aufräumarbeiten noch lange nicht abgeschlossen sein werden. Auch zwei Wochen später stand teilweise noch Wasser in Gebäuden. Er fragt sich, was aus den ganzen Müllbergen werden soll. Henny ist sich sicher, dass die Menschen noch viele Monate „massiv Hilfe“ brauchen werden. „Dass da Leute wieder normal wohnen können, ist fast nicht vorstellbar“, sagt sie.

Weniger Blutspenden wegen fehlender Spendetermine

Benjamin arbeitet auch beim roten Kreuz und hat auch hier viel zu tun. Wegen der Flut sind viele Blutspende-Termine in den betroffenen Gebieten ausgefallen. Aber ohne das Blut können große Operationen nicht durchgeführt werden. Deshalb hat er in den vergangenen Wochen viele neue Spender-Termine in Hessen organisiert.