Nachhaltige Mode

Fashion Week Frankfurt: Fair ist zeitlos

Carina Dobra
Kommentar von Carina Dobra

Modedesigner René Storck eröffnet heute die Frankfurt Fashion Week. Parallel laufen zum ersten Mal die Fair Fashion Days.

Gertenschlanke, perfekt gestylte Models stolzieren über den Laufsteg. Die Stars und Sternchen in der ersten Reihe halten lässig ihre Smartphones auf sie gerichtet, knipsen Fotos für ihre Social-Media-Kanäle.

Bei der deutschen Ausgabe der Fashion Week kommt einmal im Jahr die High Society der Modewelt zusammen und feiert sich selbst. Und seit einigen Jahren auch die nachhaltige Mode. Wenn sie denn nur immer nachhaltig wäre.

Wie nachhaltig ist die Frankfurt Fashion Week?

Kleidest du dich nachhaltig?

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„Fair Fashion“ ist das Motto der Stunde – auch auf der Frankfurter Fashion Week, die diese Woche stattfindet. Jeans, Bluse und Sneaker aus nachhaltiger, ökologischer, ethischer Produktion trenden also gerade. 

Das Gegenteil ist „Fast Fashion“, also preisgünstige Mode, die meist auf Kosten von Menschen und Umwelt hergestellt wird. Um ein berühmt-berüchtigtes Beispiel zu nennen: Der Textil-Discounter Primark. Kostenpunkt für ein T-Shirt drei bis fünf Euro.

Fair Fashion Week informiert über nachhaltige Mode

Immerhin: Parallel zur diesjährigen Fashion Week organisierte eine Gruppe Engagierter erstmals eine „Fair Fashion Week“ mit Ausstellungen, Filmvorführungen und einer Podiumsdiskussion zu nachhaltiger Bekleidung. Viele Designer und Firmen sind bemüht um ihr grünes Image, führen etwa Produkte mit dem Textilsiegel „Grüner Knopf“. Das staatliche Siegel gibt Orientierung beim Einkauf von sozial und ökologisch nachhaltig hergestellten Textilien. In der Theorie.

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Netzwerk kritisiert Siegel „Grüner Punkt”

Kritik kommt vom internationalen Netzwerk „Kampagne für Saubere Kleidung“: Die Kriterien seien zu schwach, die Überwachung unzureichend. Auch entsprechende Bündnisse können häufig nicht das halten, was sie versprechen. Erst kürzlich sind zwei christliche Vereine aus dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ ausgetreten. Sie monieren, dass sich die Arbeitsbedingungen der Branche kaum verbessert hätten.

Firmen sind nicht auf Lieferkettengesetz vorbereitet

Auf das im kommenden Jahr in Kraft tretende Lieferkettengesetz sind trotz der dann drohenden Strafen viele der betroffenen Unternehmen noch nicht vorbereitet, wie das Handelsblatt berichtete. Das Lieferkettengesetz soll Firmen dazu verpflichten, bei Lieferanten auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu achten.

Wer hinter die scheinbar grüne Fassade blickt, merkt: Es gibt noch viel zu tun.

Levi's klaut Motive indigener Gemeinschaften

Kürzlich wurde bekannt, dass in Mexiko Designer und Firmen in die Kritik geraten, weil sie ihre Kollektionen mit traditionellen Motiven indigener Gemeinschaften verziert haben – und zwar ohne Absprache und Gewinnbeteiligung der Einheimischen. Als Übeltäter sind die französische Modeschöpferin Isabel Marant genannt, sowie die Jeansfirma Levi‘s. Wer also hinter die scheinbar faire und grüne Fassade blickt, merkt: Es gibt noch viel zu tun.

Fair Fashion: Das kannst du tun!

Nun müssen wir ja nicht gänzlich auf Mode verzichten. Macht ja schließlich auch Spaß. Und so geht‘s:

  • Seltener shoppen, dafür mehr Geld für ein Herzens-Teil ausgeben,
  • Schnäppchen machen auf (Online-) Flohmärkten, vielleicht sogar selbst zur Stricknadel greifen oder:
  • Kleidung zum Mieten.

Zu den bekannten Anbietern zählt etwa „Modami“, in der Redaktion testen wir gerade auch „Fairnica” und „unown”. Dort kannst du dir ein Kleidungsstück aussuchen, das du entweder nur einen Abend trägst oder länger behalten möchtest. Danach schickst du das Teil zurück.

Kirche und nachhaltige Mode

Übrigens: Auch Kirche und Diakonie bemühen sich seit langer Zeit um nachhaltige Mode – noch bevor es offiziell woke war. Viele Gemeinden führen Secondhand-Läden, veranstalten Basare für Kinderkleidung.

Jedes Jahr beteiligen sich Kirchengemeinden außerdem an der „Fairen Woche“,  machen somit auf Menschenrechte in der Kleidungsindustrie aufmerksam. Um sich mit „Fair Fashion“ auseinander zu setzen, braucht es keinen Platz in der ersten Reihe auf der Fashion Week.

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