Hochwasser 2021

Influencer:innen und die Flut: Hashtag #Vollkatastrophe

Carina Dobra
Kommentar von Carina Dobra

Viele Menschen in Deutschland spenden für die Hochwasser-Opfer. Endlich haben Influencer die Chance, ihre Reichweite für etwas Sinnvolles zu nutzen und Spendenaktionen zu starten.

„Voll schlimm, Leute, was da passiert ist.“ Auch Deutschlands Influencerinnen und Influencer haben sich in den vergangenen Tagen zu der Hochwasserkatastrophe zu Wort gemeldet. Mal mehr, mal weniger geschickt, oftmals auch komplett daneben. 

LG aus Dubai 🤮

Vor allem hat es gedauert, bis auch die letzten Stars kapiert haben, was da vor sich geht. Nein, das war nicht nur ein bisschen Regen. Und ja, den Betroffenen ist es egal, von welcher Marke ihre Gummistiefel beim Wasser-Schippen sind.

So war es die ersten Stunden ziemlich ruhig in der Insta-Welt. Beziehungsweise noch schlimmer: Die Social-Media-Prominenz postete weiter Bilder vom supernicen Urlaub in Dubai und dem mega leckeren Protein-Riegel. Zum Glück gab es offenbar doch ein paar Abonnenten, die ihren Idolen vorwarfen, sich nicht um die Opfer zu scheren. Danke an dieser Stelle! 🙏

Planlose Spendenaufrufe

Also feuerten die Hashtag-Queens und Kings völlig willkürlich Spendenaufrufe in ihre Storys. Die Folge: Ein unstrukturiertes Überangebot von teilweise dubiosen Anlaufstellen, mit denen die Abonnenten überfordert waren.

Influencer posten willkürlich teilweise dubiose Spendenaufrufe.

Knutschen bei Aufräumarbeiten

Immerhin: Farina Opoku alias novalanalove etwa habe sich laut ihrer Story bewusst zurückgezogen und wollte keine „happy pics aus dem Urlaub sharen“, wie die Kölnerin ihrer Millionen-Followerschaft mit bedröppelter Stimme mitteilte. 

Die ehemalige „Germanys-Next-Topmodel“-Kandidatin Romina Palm verkündete, dass sie sich mit ihrem Freund (ebenfalls Influencer) gleich auf den Weg in ein Hochwasser-Gebiet mache. Gut, sie will also sogar selbst mit anpacken!

Wobei sich die Frage stellt, ob Betroffene und Einsatzkräfte so begeistert waren, als das Model später vor Ort sämtliche Szenen mitfilmte: Vom riesigen Sperrmüll-Haufen bis hin zum Schmatzer, den sie ihrem Schatzi zwischendurch verpasste. Letzteres war absolut fehl am Platz.

Wofür haben Influencer:innen Sponsoren?

Dabei könnten Romina und ihre Mitstreiterinnen ihre Reichweite endlich mal für etwas Sinnvolles nutzen und eigene Hilfsaktionen starten. Wofür haben die Marketing-Profis ihre Sponsoren, mit denen sie doch sonst nichts anderes tun als für bestimmte Produkte, Aktionen und Veranstaltungen zu werben?

Sinnfluencer:innen reagieren schnell

Nun gibt es da ja noch die sogenannten Sinnfluencer. Also Influencer, die den Anspruch haben, sinnvollen Inhalt zu liefern. So greifen Nico Ballmann, Mitglied im „Yeet“-Netzwerk der evangelischen Kirche und pfarrerausplastik, Nicolai Opifanti, in ihrem Video-Format „Auf ein Glas Wein“ das Thema Beten nach Katastrophen auf. Sie nehmen Gedanken und Fragen ihrer Zuschauerinnen und Zuschauer auf, wollen Hoffnung schenken.

Der Münchener Social-Media-Pfarrer Steve Kennedy Henkel hat ebenfalls schnell reagiert und mit einer Kollegin ein Flut-Gebet gestartet.

Ein Hoch auf den „Dirty Donnerstag“

Hoffnung macht auch die „weltliche“ Influencerin Nikola Fountaris aka @nicolette.vlogt. Der stark geschminkte Comedy-Star wirkt vielleicht erst einmal speziell, hatte aber eine ganz gute Idee. Sie möchte den „Dirty Donnerstag“-Podcast diese Woche für eine Spendenaktion nutzen. Kurz zur Erklärung: Der Dirty Donnerstag ist eine Art Talk-Runde, in der die Influencerin Fragen ihrer Fans beantwortet. In dieser Folge soll es also ums Hochwasser gehen - inklusive Spendenappell. „Es soll richtig knallen“, animiert sie ihre Leute.

Was denkst du?

Wie nimmst du den Umgang mit der Flut und den Opfern auf Social Media war? Schreib mir deine Meinung, entweder per 

Instagram 

Facebook oder

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oder als Mail an redaktion(at)indeon.de.

Nutzt eure Reichweite, Leute!

Richtig so. Liebe Influencer:innen: Macht etwas daraus, dass ihr unzählige junge Menschen mit euren Inhalten erreicht. Macht deutlich, dass Hochwasser wie dieses zeigen, dass der Klimawandel real ist. Macht Mut, selbst aktiv zu werden.

#kirchehilft unkompliziert vor Ort

Wenn du auch was spenden möchtest, kannst du das mit einer Überweisung auf das Spendenkonto des Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe:

Empfänger: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
IBAN: DE79 3506 0190 1014 1550 20
BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Wenn du eine Spendenquittung möchtest, schreib deine Anschrift bitte mit in den Verwendungszweck.

Online kannst du den Flutopfern natürlich auch spenden:

Zum Spendenaufruf Unwetter-Katastrophe der rheinischen Kirche

Zur Spendenaktion für die Hochwasseropfer der Evangelischen Kirche von Westfalen

Bei der Diakonie Katastrophenhilfe